uiuiuiui, ich bin ganz aufgeregt!
Heute habe ich ein Exemplar des aktuellen littleKidx-Magazins (das deutsch-englische Fachmagazin rund um’s Baby und Kleinkind) bekommen.
mit drin: ein Newcomer-Unternehmensportrait von mommymade!
In Form eines Interviews mit mir 🙂
Da habe ich mich schon die ganze Zeit drauf gefreut!!
Etwas getrübt wurde meine Freude allerdings dadurch, dass von dem tollen Interview nur ein Bruchteil veröffentlicht wurde – und der auch noch gekürzt/überarbeitet wurde. Aber gut..so läuft das eben. Egal – Hauptsache ein bisschen PR!
und das ganze Interview kann ich ja hier mit Euch teilen 🙂
Da es in diesem Magazin um Waren geht, die man kaufen kann – nicht um Dinge zum Selbermachen – ist natürlich von meinen Nähanleitungen,Schnittmustern und Do-it-yourself-Nähpackungen nichts erwähnt… vielleicht darf ich diesen mommymade-Geschäftszweig ja irgendwann woanders vorstellen.
Hier also das ganze Interview für littleKidX:
1) Seit wann gibt es mommymade?
Seit Mitte Oktober 2012.
2) Warum gibt es mommymade? Sprich: Was hat Dich zur Gründung bewogen?
Ich habe als ich Mutter wurde mit dem Nähen angefangen, weil ich meinem Sohn eine Krabbeldecke nähen wollte (einen Quilt, um genau zu sein. Ich bin halb-Amerikanerin…das quilt-nähen hat dort Tradition). Es folgten Mützen, Schals, Applikationen auf t-Shirts, Kleidungsstücke, Kinderwagen- und Reise-Accessoires und Stofftiere. Ich nähte, was mir fehlte – individualisierte Kleidungsstücke, Dinge aus Stoffen, die hübscher waren, als der Einheitsbrei der Kindermoden der großen Ketten, und auch was ich in der Form schlicht und ergreifend in der Welt da draußen nicht fand.
Immer wieder wurde ich auf die Sachen angesprochen…wo ich die denn her hätte. Und dann fingen Leute an zu fragen, ob ich Ihnen das ein oder andere auch nähen würde…es kamen also erste Bestellungen…bis irgendwann jemand sagte „Du brauchst einen daWanda-Shop“. Und da ich gerade in Elternzeit war, dachte ich mir „probiere ich das doch mal aus“.
3) Welche Marktlücke schließt mommymade?
Bei mommymade gibt es hübsche Accessoirs zu den Anschaffungen, die Eltern für ihren Nachwuchs ohnehin tätigen müssen, bei dem sie dann aber oft feststellen, dass gewisse Dinge einfach nicht zu Ende gedacht sind, dass etwas fehlt.
Babyschalen, bei denen die Gurtpolster immer nach unten rutschen – sprich: nie da sind, wo man sie am Kind haben will; Kinderwagen, die entweder gar keine Gurtpolster haben, oder solche, die entweder wegrutschen oder aber fest sind, und dort aufhören, wo man sie am Kind eigentlich gerne hätte; Kinderwagen mit Bauchbügeln, die aus nacktem Schaumstoff sind, und damit zum einen anfällig für Beschädigungen, aber vor allem auch gar nicht selten vom Nachwuchs angesabbert oder angekaut werden; Autositze, bei denen auf einmal der Dreipunktgurt verwendet wird, der am Hals der Kinder kratzt, und bei denen der Kopf der Kinder auf einmal soviel mehr Platz hat, dass er beim Einschlafen nach vorne fällt, oder das Kind einen steifen Hals bekommt…
Und dafür gibt es mommymade Bügelbezüge, Gurtpolster, Nackenhörnchen…
…und zudem noch Mützen, Schals, Stofftiere, Kleidung und individuelle Fertigung von Kleidungsstücken auf Anfrage, für all diejenigen, die ihren Kindern eben nicht das anziehen wollen, was die halbe Stadt in ein und demselben Laden gekauft hat.
4) Was macht mommymade zu etwas Besonderem?
Die mommymade-Produkte sind durchdacht. Erdacht und gemacht von einer Mutter (mir), die sie entwickelt hat, um den eigenen Bedarf oder den von anderen Müttern im Bekanntenkreis zu decken. Alle mommymade-Produkte sind mit Liebe handgenäht. Von mir persönlich, neben meinem Vollzeitjob als Mama (meine Kinder sind 1 (von mir betreut) – und 3 (bis 13h im Kindergarten) – eben mommymade!
5) Was ist das Alleinstellungsmerkmal von mommymade, mit dem du Dich im Wettbewerb behauptest?
Ich fertige alle Produkte individuell für meine Käufer. So kann ich flexibel auf Kundenwünsche eingehen. Auch entwickle ich Produkte auf Anfrage – viele Produkte entstehen dadurch, dass jemand einen Bedarf/ ein Problem hat, und mich bittet, dafür etwas zu kreieren.
6) Siehst Du für die Zukunft Expansionspotenzial fürs Ausland?
Auf jeden Fall! Ich nehme bereits internationale Bestellungen an, gedenke das aber in Zukunft noch auszubauen. So bin ich z.B. momentan zwar in Deutschland auf daWanda vertreten – in den USA aber noch nicht auf etsy.
Ich bin, wie gesagt, halb-Amerikanerin. Habe meine gesamte Teenie-Zeit in Portugal gelebt, mein Studium unter anderem in England und Brasilien absolviert. Dadurch habe ich natürlich die Möglichkeit, auch problemlos Kunden in anderen Ländern und Sprachräumen zu bedienen.
7) Was waren Newcomer-Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt? Und wie ist Dir das gelungen?
hmm…da weiß ich nicht wirklich, was ich antworten soll…es gab nicht wirklich Schwierigkeiten…meine größte Schwierigkeit ist, den ganzen Näh-Kram mit dem Familienalltag unter einen Hut zu bringen. Dadurch, dass die Kids nicht in einer Betreuung sind – gut, der „große“ ist den Vormittag im Kindergarten… – kann ich das alles nur machen, wenn sie schlafen oder ihr Papa da ist. Das ist eine Schwierigkeit. Aber keine, die durch den Newcomer-Status begründet ist…kann man die Frage weglassen?
8) Was war der erste Erfolg in der mommymade-Geschichte (oder ein Aha-Erlebnis)?
Der erste Erfolg war und ist, dass Menschen meine Produkte kaufen J. Mommymade hat als ein Elternzeit-Experiment begonnen (und ist es noch) – aufgrund der steigenden Nachfrage im Bekanntenkreis. Und es ist jeden Tag schön zu sehen, dass die Dinge, die ich kreiere, den Bedarf anderer Eltern ebenfalls decken und ihnen gefallen.
Der bisher größte Erfolg ist, dass mommymade bereits schwarze Zahlen schreibt. Nach nur 10 Monaten ist das investierte Startkapital eingeholt und die Anzahl der Bestellungen und der Umsatz steigen jeden Monat an!
9) Auf was legst Du bei Deinen Produkten Wert?
Ich verarbeite nur hochwertige Stoffe und verarbeite diese so, dass ich sie bedenkenlos meinen eigenen (Klein-)Kindern überlassen würde.
10) Was glaubst Du: Warum ist mommymade erfolgreich?
Weil mommymade Produkte aus der Elternperspektive heraus für Eltern und ihre Kinder entwickelt. Aus dem Alltag mit kleinen Kindern heraus, aus der Praxis – nicht in irgendeinem Büro, fern ab von Spielplatz und Familienlogistik. Produkte, die einen Bedarf erkennen und decken, die funktionieren – und dabei noch individuell und hübsch sind.
11) Was meinst Du: Inwiewiet können sich traditionelle Label etwas von Newcomern abschneiden? In Deinem Fall: Was hast Du als Newcomer, was Traditionshäuser nicht zu bieten haben?
Oh, das ist schwer zu sagen…Was ich, wie gesagt, biete, und Traditionshäuser/große Anbieter nicht, sind individuelle Produkte. Ich kann auf individuelle Wünsche eingehen. Ich fertige Unikate. Da gibt es aber für Traditionshäuser nichts „abzuschneiden“ in dem Sinne…das ist etwas, das man ab einer gewissen Betriebsgröße so einfach nicht mehr machen kann. Dann muss man standardisieren.
Was möglicherweise für große Labels eine Überlegung wert sein könnte, wäre näher am Bedarf zu sein. Das bin ich, weil ich selbst Mutter bin, selbst mit Kinderwagen, Autositz und Co. kämpfe, und so Ideen für Produkte und deren Beschaffenheit sammle. Bei vielen Anbietern von Produkten für Kinder hat man das Gefühl, dass die Ideen dafür in irgendeiner Marketingabteilung entstanden sind, jemand etwas schick findet…das Resultat dann aber nicht praxistauglich ist, oder gewisse Dinge einfach fehlen. Mütter einzustellen könnte da die Lösung sein! Und Mütter stellt man vor allem ein, indem man gute Teilzeitmodelle und Job-sharing anbietet.
12) Wo siehst du mommymade in 5 Jahren?
Mommymade wächst mit meinen Kindern. Ich gehe also davon aus, dass ich in 5 Jahren vermutlich nicht mehr nur Produkte für Klein- und Kindergartenkinder im Sortiment habe, wie jetzt, sondern auch Dinge für ältere Kinder.
Davon abgesehen möchte ich bis dahin die Verkäufe ins Ausland stärker ausgebaut haben – im Zeitalter des online-shopping sollte das gut möglich sein. Und ich würde mir wünschen, dass mommymade bis dahin so gut läuft, dass es nach der Elternzeit mein Haupteinkommen ist.
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