…da hatte ich also endlich ein schickes Cocktailkleid für die Hochzeit im Norden gefunden, da sprach der Wetterbericht auf einmal von kühleren Temperaturen und Winden (im Norden ja nicht unüblich).
Praktischerweise hatte die Stoffwarenabteilung im Kaufhaus gerade ein schickes Stick-Stöffchen runtergesetzt…da war klar: ich näh mir fix nen Cardigan! (haha.)
Das free-Tutorial für den Cocoon-Cardigan von Liebedinge ist mir als erstes eingefallen. Das wollte ich schon länger mal nähen, aber irgendwie gefiel mir das „runde“ daran für den Anlass nicht.
Ich wollte gerne etwas langes, faltig fallendes, irgendwie…wenn ihr wisst, was ich meine.
..und weil mir das alles so kurz vor der Abreise eingefallen ist, habe ich selber gebastelt 🙂
Das Resultat hat mir gefallen und kam auf der Hochzeit auch zum Einsatz (und ich hätte sogar gerne einen dickeren Stoff nehmen können, so kalt war es!)
Voilà: die mommy in Chic!
*dass der Cardigan auf dem rechten Bild hinten so absteht liegt tatsächlich auch an besagtem nordischen Wind 😉
Für den Fall, dass das Resultat gefällt und Ihr Euch auch mal einen solchen Cardigan basteln wollt, habe ich mitfotografiert und zeige Euch kurz, wie ich vorgegangen bin.
Zunächst einmal benötigt Ihr nebst Stoff Eurer Wahl (ich stelle mir das Ding aus Jersey oder im Winter auch aus weichem Fleece auch sehr kuschelig vor) einen Schnitt für ein Shirt.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass jede Dame, die mit dem Gedanken spielt, sich einen Cardigan zu nähen auch bestimmt schonmal ein Shirt genäht hat, und folglich irgendeinen entsprechenden Shirt-Schnitt zu Hause hat 😉
Sucht Euch von diesem Schnitt das Schnitteil für den Rücken und das für die Ärmel raus und legt sie Euch bereit.
Los geht’s!
Zunächst einmal müsst Ihr ermitteln, wie lang Euer Cardigan hinten werden soll.
Nehmt Euer Maßband, verrenkt Euch ein wenig, und messt von Halsausschnittkante bis wohin auch immer Ihr Euren Cardigan gerne hättet.
Schneidet nun aus Eurem Stoff die Ärmel und das Rückenteil für Euren Cardigan zu. Messt vor dem schneiden beim Rückenteil an der Mittelfalz/Stoffbruch nach, ob die Länge der entspricht, die Ihr gerade an Euch selbst ausgemessen habt. Falls nicht: verlängert das Rückenteil beim Zuschneiden entsprechend.
Jetzt benötigen wir noch die beiden Vorderteile. und die basteln wir uns jetzt so:
Legt Euren Stoff doppelt (damit ihr hinterher 2 gegengleiche Teile erhaltet), und legt Euer Schnittmuster für das Rückenteil auf den Stoff.
Armausschnitt, Schulter und Seitennahtkante schneidet ihr ganz normal zu.
An der Innenkante der Schulternaht (wo der Halsausschnitt normalerweise beginnt) angefangen messt ihr nun in etwa die gleiche Länge ab, wie ihr Anfangs an Eurem Rücken gemessen habt. (kürzen kann man ggf. hinterher immernoch. Bei mir waren es letzen Endes 10cm weniger als ich am Rücken hatte…aber da kann man nachher beim Anprobieren experimentieren).
Nun schneidet ihr genau so (ab der Innenkante der Schulternaht) in einer geraden Linie Euer Vorderteil zu, parallel zur Schnittmusterkante nach unten und unten einfach eine Verlängerung des Schnittmusters.
Klingt seltsam, sieht aber im Resultat ganz einfach so aus:
Jetzt kann genäht werden!
Legt die beiden Vorderteile rechts auf rechts auf Euer Rückenteil und steckt sie fest. Näht die Schulternähte und dann wie gewohnt auch die Ärmel ein (so, wie Ihr es auch an einem Shirt tun würdet). Säumt ggf. vorher die Ärmelenden.
Schließt anschließend die Seitennähte – ebenfalls so, wie wenn ihr ein Shirt näht.
Wer will kann jetzt spaßeshalber schonmal in sein Werk schlüpfen. Ich fand das schon ganz gut, aber noch nicht ganz so, wie ich es haben wollte.
da fehlte einfach noch mehr fallender Stoff!
Weiter geht’s also:
Legt Euch Euren Cardigan ausgebreitet hin und messt von einem Ende des Vorderteils über den Halsausschnitt bis zum anderen Vorderteilende (gelbe Linie).
Schneidet euch einen Stoffstreifen zu, der so lang ist, wie eben gemessen, und ca. 25cm breit.
Legt diesen Streifen rechts auf rechts auf besagte Vorderteil/Halsausschnitt/Vorderteilkante und näht ihn dort fest.
Jetzt solltet ihr definitiv mal hineinschlüpfen, Euch vor einen Spiegel begeben, und die Länge prüfen. Ich war an dieser Stelle in Jeans total happy – im Cocktailkleid dann nicht mehr und habe nach diesem Test Vorderteile und Streifen um ca. 10-15cm gekürzt. Das ist Geschmackssache.
Wenn Ihr zufrieden seid, könnt ihr noch einen kleinen Handgriff machen, der dazu führt, dass das ganze (wie ich finde) besser im Nacken liegt und schöner fällt:
Legt Euren Cardigan mit der Innenseite nach oben, wie beim vorigen Schritt ausgebreitet vor Euch hin (Ihr guckt also auf die Nähte), und klappt den angenähten Streifen nach unten, bis auf die Halsausschnittnaht.
Nun steppt Ihr den Streifen entlang des besagten Halsausschnitts fest – zwischen den beiden Schulternähten.
Je nach Stoff und Gusto die Kanten versäubern oder säumen…
Fertig!
…und in „nicht-so-schick-drunter“ sieht das Ganze dann so aus:
..und weil das Ganze für mich entstanden ist, geht es jetzt samt Tutorial zu RUMS 🙂
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