Matratzenstich-Tutorial

Immer mal wieder muss man auch zur Nähnadel greifen.
Den von mir meistgenutzten Hand-Nähstich möchte ich Euch heute kurz zeigen.
EDIT: Es gibt diese Anleitung mittlerweile auch in Form eines Videos: Hier.

Beim Nähen von Stofftieren kommt man ohne ihn tatsächlich kaum aus.
Zum Schließen von Wende- und/oder Stopföffnungen ebenso wie zum Verbinden zweier Stofftierteile gibt es kaum einen besseren, als den Matratzenstich.
Warum? Weil man stabile, reißfeste Nähte nähen kann, und weil die Naht, wenn man es richtig macht, quasi unsichtbar wird.
Mit ein bisschen Übung führt das dazu, dass Menschen Eure Werke in den Händen hin und her wenden und irgendwann fragen „Wo hast Du das denn gestopft? Ich seh gar keine Öffnung!“ 🙂

Legen wir los!

Nehmt Euch die zu schließende Öffnung, eine Nähnadel und Garn zur Hand.
Damit Euer Stofftier kindersicher wird, verwendet für das Anbringen von Stofftierteilen bitte extra dickes, reißfestes Garn aus 100% Polyester (z.B. Zierstichfaden oder Faden „exra stark“. Keinen Allesnäher!).
Für das Schließen von Wendeöffnung könnt Ihr auch einen Marken-Allesnäher nehmen, den aber dann bitte mindestens doppelt.

1. Schlagt die Nahtzugabe an der Öffnung (oder den Stofftierteilen) nach innen. Ich fahre mit dem Fingernagel entlang, bis sich eine bleibende Kante bildet.

2. Verknotet Euren Faden und stecht zunächst von innen, durch die Kante der unteren Nahtzugabe nach außen. Zieht an Eurem Faden, bis Ihr den Wiederstand des Knotens spürt.

3. Jetzt stecht Ihr genau gegenüber in die obere Kante der Nahtzugabe hinein, und ein Stück links davon wieder heraus. Benutzt die gefalzten Kanten als Orientierung dafür, wo Ihr Eure Stiche setzt, dann wird die Naht später am saubersten.

4. jetzt das Ganze in die andere Richtung: von oben kommend, genau gegenüber der Austrittstelle in die untere Kante der Nahtzugabe hineinstechen, und ein Stück links davon wieder heraus.

5. und wieder direkt gegenüber der Austrittstelle von unten kommend in die obere Kante der Nahtzugabe hineinstechen, und ein Stück links davon wieder heraus.

6. Ihr ahnt es: von oben kommend, genau gegenüber der Austrittstelle in die untere Kante der Nahtzugabe hineinstechen, und ein Stück links davon wieder heraus. ich wiederhole mich hier nur, weil ich denke, dass die Bilder aussagekräftiger werden, je mehr Stiche bereits zu sehen sind 😉

7. Ich habe für dieses Tutorial ganz bewusst den Faden nicht festgezogen, damit Ihr den Verlauf sehen könnt. Man muss auch beim Nähen selbst noch nicht festziehen. In der Praxis tue ich das alle Paar Stiche.
Wenn Ihr also ein paarmal hin und hergenäht habt, sieht das Ganze in etwa so aus:

8. und wenn Ihr jetzt behutsam an der Nadel/dem Faden zieht, zieht sich die Naht wunderbar gerade und ordentlich zusammen. Der Faden wird dabei quasi unsichtbar.

Also dann: Viel Spaß beim Nähen Eurer Stofftiere oder unsichtbaren verschließen Eurer Wendeöffnungen!

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